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KategorienInspirationEssig selber machen – 3 einfache Methoden

Indem du Essig selbst herstellst, kannst du Lebensmittelreste sinnvoll verwerten, nutzt außerdem lokale Zutaten, vermeidest Verpackungsmüll und kannst ihn ganz nach deinem Geschmack verfeinern. Hier findest du eine Schritt-für-Schritt Anleitung:

Früher brauchte man für die Herstellung von Essig  viel Geduld. Man ließ Wein oder Bier in einem bauchigen Gefäß stehen und wartete bis zu einem Jahr, bis durch Essigbakterien, die oft durch Fruchtfliegen in die Flüssigkeit gelangten, der Essig entstand. Heute kann der Prozess durch die direkte Zugabe von Essigbakterien, etwa durch Essigmutter oder naturtrüben Essig, oder das einfache Einlegen von Früchten, stark beschleunigt werden.

Drei Methoden, um Essig selber zu machen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Essig herzustellen. Hier sind drei einfache Methoden, die sich in der Komplexität und im Zeitaufwand unterscheiden:

1. Essigherstellung ohne Essigmutter

Essig kann auch ohne Essigmutter hergestellt werden, wobei der Prozess etwas länger dauert. Du  kannst naturbelassenen, ungefilterten Essig verwenden, um den Vorgang zu beschleunigen.

Zutaten:

  • 1 Liter Wein, Apfelwein oder Most (4-10% Alkoholgehalt)
  • 100 ml naturbelassener, ungefilterter Essig

Anleitung:

  1. Den Wein oder Most in ein großes Glasgefäß füllen.
  2. Den naturbelassenen Essig hinzufügen, um den Fermentationsprozess zu starten.
  3. Das Glas mit einem Tuch abdecken und an einem warmen, dunklen Ort stehen lassen.
  4. Die Gärung wird durch die in der Luft vorhandenen Essigbakterien angeregt, sodass der Wein allmählich in Essig umgewandelt wird. Das kann 4 bis 8 Wochen dauern.
  5. Wenn der Essig den gewünschten Säuregrad erreicht hat, durch ein Tuch oder Sieb abseihen und in Flaschen abfüllen.

2. Früchte in Essig einlegen (Fruchtessig)

Eine besonders einfache Methode, um aromatischen Essig zu erhalten, ist das Einlegen von Früchten in bereits fertigen Essig. Diese Methode erfordert keine Gärung und ist daher viel schneller.

Zutaten:

  • 500 g frisches Obst (Beeren, Äpfel, Birnen etc.)
  • 1 Liter Weißweinessig, Apfelessig oder Rotweinessig

Anleitung:

  1. Das Obst waschen, grob zerkleinern und in ein großes Glasgefäß geben.
  2. Den Essig über die Früchte gießen, sodass sie vollständig bedeckt sind.
  3. Das Glas gut verschließen und für 1 bis 2 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort ziehen lassen.
  4. Nach 2 Wochen den Essig durch ein Sieb oder ein Tuch abseihen und in Flaschen abfüllen. Optional kannst du den Essig mit Kräutern oder Gewürzen verfeinern.

3. Essigherstellung mit Essigmutter

Eine Essigmutter ist eine Ansammlung von Bakterien und Hefen, die den Fermentationsprozess unterstützt. Sie kann in Bioläden, Drogerien, oder beim Winzerbedarf gekauft oder selbst gezüchtet werden.

Zutaten:

  • 1 Liter Wein, Apfelwein oder Most (je nach Geschmack, Alkoholgehalt 4-10%)
  • 100 ml naturbelassener, ungefilterter Essig mit Essigmutter oder eine separate Essigmutter
  • 1 bauchiges Glasgefäß

Anleitung:

  1. Den Wein in das Glasgefäß geben.
  2. Die Essigmutter oder den naturbelassenen Essig hinzufügen.
  3. Das Gefäß mit einem sauberen Tuch/Wattebausch abdecken und mit einem Gummiband fixieren, damit Luftzirkulation möglich ist, aber keine Fremdkörper eindringen.
  4. Das Glas an einem warmen, dunklen Ort (ca. 25-30 °C) aufbewahren. Nach etwa 3 bis 6 Wochen beginnt der Wein zu fermentieren und verwandelt sich in Essig.
  5. Probiere regelmäßig, um den gewünschten Geschmack zu prüfen. Sobald der Essig den richtigen Säuregrad erreicht hat, durch ein feines Sieb oder Tuch abseihen und in saubere Flaschen abfüllen.
  6. Optional: Nach der Abfüllung sollte der Essig für mindestens 10 Wochen kühl und dunkel gelagert werden, damit er reifen kann.

Essigmutter selber machen

Falls du keine Essigmutter kaufen möchtest, kannst du sie leicht selbst züchten.

Zutaten:

  • 150 ml Apfelessig (Bio und naturtrüb)
  • 150 ml Wasser
  • 2 EL Zucker

Anleitung:

  1. Alle Zutaten in einem Glasgefäß verrühren.
  2. Das Gefäß nicht luftdicht verschließen, aber so abdecken, dass keine Fruchtfliegen oder Hefebakterien eindringen können (z.B. mit einem Wattebausch/Tuch).
  3. Die Mischung an einem warmen Ort für mindestens zwei Wochen stehen lassen.
  4. Nach einiger Zeit sollten sich Schlieren bilden. Warte so lange, bis sich ein schleimiger Lappen, die sogenannte Essigmutter, bildet.
  5. Diese Essigmutter kannst du nun weiterverwenden. Lagere sie in der Flüssigkeit gekühlt und bewege sie ab und zu, um sie zu konservieren.

Woran erkenne ich, dass der Essig fertig ist?

  • Geschmackstest: Der sicherste Weg, um festzustellen, ob dein Essig fertig ist, ist das Probieren. Sobald der Essig eine deutliche Säure hat und keinen süßen oder alkoholischen Geschmack mehr aufweist, ist er fertig. Die Säure sollte angenehm, aber kräftig sein, ähnlich wie bei einem handelsüblichen Essig.
  • Geruchstest: Wenn dein Essig einen starken, aber nicht unangenehmen säuerlichen Geruch entwickelt hat und der alkoholische Duft vollständig verschwunden ist, deutet das darauf hin, dass der Essigprozess abgeschlossen ist.
  • Dauer: Es dauert in der Regel zwischen 4 und 8 Wochen, bis der Essig den gewünschten Säuregrad erreicht hat. Dies hängt stark von den Bedingungen wie Temperatur und Luftzirkulation ab. Eine warme Umgebung (25-30 °C) beschleunigt den Prozess.
  • Optische Veränderungen: Bei der Herstellung mit Essigmutter oder ungefiltertem Essig bildet sich oft ein schleimiger Film (die Essigmutter) auf der Oberfläche. Dies zeigt, dass der Fermentationsprozess aktiv ist und der Essig reift.

Tipp: Wenn du den Säuregehalt messen möchtest, kannst du mit speziellen pH-Teststreifen oder einem Säuremessgerät den Säuregrad überprüfen. Essig sollte etwa einen pH-Wert von 2,5 bis 3,5 haben, um seinen charakteristischen säuerlichen Geschmack zu erreichen.