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KategorienTippsVerstecktes Palmöl: Wo es enthalten ist und wie du nachhaltige Alternativen findest

Palmöl ist in unserem Alltag allgegenwärtig – oft gut versteckt, in Produkten, in denen wir es gar nicht erwarten. Dabei hat das weitverbreitete Pflanzenöl verheerende Folgen für Umwelt und Menschenrechte. Wir schauen genauer hin:

Palmöl in Lebensmitteln: Mehr als nur Schokocreme

Besonders auf dem Frühstückstisch findet sich Palmöl oft in Produkten wie Nuss-Nougat-Aufstrichen. Laut einem Greenpeace-Marktcheck enthalten über 50 % solcher Aufstriche Palmöl. Diese Produkte bestehen zu einem großen Teil aus Zucker und zugesetzten Fetten, während der Haselnussanteil nur gering ist. Das Palmöl stammt oft aus Indonesien und Malaysia, wo dafür riesige Regenwaldflächen gerodet werden. Das führt zu erheblichen CO₂-Emissionen und bedroht die Lebensräume unzähliger Tierarten, darunter fast 200 bedrohte Spezies. Auch der soziale Aspekt ist problematisch. Nicht nur die Arbeitsbedingungen in den Palmölplantagen, sondern auch bei der Haselnussernte, z.B. in der Türkei, werden häufig Kinder eingesetzt. Greenpeace schätzt, dass rund 200.000 Kinder an der Ernte beteiligt sind.

Mehr zur Problematik findest du hier.

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Verstecktes Palmöl – Nicht nur in Süßigkeiten

Palmöl ist jedoch nicht nur in Schokoaufstrichen zu finden. Es wird in vielen weiteren Lebensmitteln verwendet, von Blätterteig und Fertigpizza, Streichwurst, veganem Käse, Eis, gerösteten Erdnüssen, Kochcreme und Suppenwürze bis hin zu Keksen und Müsliriegeln und auchin Babynahrung. Auch in Margarine, die oft als Butterersatz gilt, steckt durchschnittlich 21 % Palmöl. Palmöl wird auch in Nutztierfutter zum Beispiel für Hochleistungskühe und auch in Mischfuttermitteln für andere Tiere verwendet.

Dabei gilt Palmöl aufgrund seines hohen Gehalts an gesättigten Fettsäuren auch als gesundheitlich bedenklich. Diese Fettsäuren können die Blutfette verschlechtern und das Risiko für Gefäßverkalkungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöhen. Zudem entstehen bei starkem Erhitzen von Palmöl potenziell krebserregende Fettsäureester. Laut AGES sollten daher v.a. Kinder nicht täglich palmölhaltige Lebensmittel essen. Allgemein gilt genau so für Erwachsene: frittierte Speisen selten konsumieren und bevorzugt frisch kochen, da viele industriell hergestellte Produkte Palmöl enthalten.

Palmöl in Kosmetik, Kerzen und Reinigungsmitteln

Nicht nur Lebensmittel sind betroffen: Palmöl findet auch in vielen Kosmetikprodukten Verwendung, etwa in Mascara, Gesichtscremes oder Waschmitteln. Die in Palmöl enthaltenen Fettsäuren werden zu Tensiden oder Emulgatoren verarbeitet, die in Pflege- und Reinigungsprodukten ihre Anwendung finden. Es verleiht Cremes eine geschmeidige Konsistenz oder sorgt dafür, dass Seifen schäumen. Auch in Kerzen steckt oft Palmöl in Form von Stearin.

Wusstest du eigentlich? Früher wurde Biodiesel Palmöl zugesetzt. Seit 1.Juli 2021 gilt Kraftstoff aus Palmöl in Österreich nicht mehr als Biokraftstoff und seit 2023 gilt das Verbot nun auch in Deutschland. 

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Palmöl-Alternativen und Tipps

  • Achte beim Einkauf auf Produkte mit europäischen Pflanzenölen und bevorzuge Bioprodukte.
  • Koche möglichst frisch und greife zu unverarbeiteten Zutaten, um Palmöl zu vermeiden.
  • Schau auf Inhaltsstoffe und Zutatenlisten, da Palmöl oft hinter Begriffen wie: Cetearyl, Cetyl, Lauryl, Lauroyl, Laurate, Palm / Palmate / Palmitate, Pflanzenöl / Pflanzenfett, Stearyl, oder Stearate versteckt ist.
  • Nutze Bienenwachskerzen.
  • Nutze Webseiten wie Codecheck oder Umweltblick, um palmölfreie Produkte leichter zu finden.