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KategorienStart-ups aus ÖsterreichKlimafreundlich leben mit…“Neworn“

Im Interview erzählt Caroline Schober, Gründerin und Geschäftsführerin von Neworn, welche Vorteile es für Konsument:innen und die Umwelt hat, Babykleidung gemeinsam zu nutzen.

Was ist die Grundidee von „Neworn“?

Die Idee für Neworn entstand während unseres gemeinsamen MBA-Studiums in Barcelona. Während dieser Zeit fiel mir auf, dass in meinem Freundeskreis viele Babys geboren wurden, und ich wurde häufig gefragt, ob ich jemanden kenne, der Kinderkleidung abzugeben hat oder jemanden, der welche braucht. Gleichzeitig wurden wir durch die alarmierenden Statistiken über die Verschwendung von Kleidung und die Umweltauswirkungen der Modeindustrie inspiriert. 

Was ist die Problematik rund um Kleiderkonsum?

In Österreich werden beispielsweise rund 83% der Kleidung nicht recycelt und landen auf Mülldeponien, was zu einem erheblichen Beitrag zum globalen Abfallproblem führt. Besonders bei Kinderkleidung und Zubehör stellten wir fest, dass exzessive Neukäufe und Kleidermüll ein großes Problem darstellen. Durch das schnelle Wachstum der Kinder müssen Kleidungsstücke häufig ausgetauscht werden, was zu einer erheblichen Verschwendung führt. 

Wie ist es zur Gründung von „Neworn“ gekommen?

Angesichts dieser Herausforderungen kamen wir auf die Idee, eine Plattform zu schaffen, auf der Eltern hochwertige Kinderkleidung und Accessoires in einer vertrauenswürdigen Community verkaufen und kaufen können und dabei noch mit Rabatten von unseren Partnerunternehmen belohnt werden. Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Alternative zum traditionellen Kauf neuer Kleidung zu bieten und gleichzeitig einen Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastung zu leisten.

Welche Vorteile bietet die Plattform für Nutzer:innen?

Zum einen ermöglicht die Plattform den Zugang zu hochwertiger Kinderkleidung zu erschwinglichen Preisen. Eltern können ihre gebrauchte Kleidung ganz einfach verkaufen, um Platz zu schaffen und zusätzliches Geld zu verdienen. Die Transparenz über die Herkunft und Qualität der Kleidungsstücke schafft Vertrauen und Sicherheit für die Käufer:innen. Darüber hinaus bietet Neworn eine lebendige Community, in der Eltern sich austauschen und vernetzen können.

Und wie hilft Neworn der Umwelt?

Durch die Wiederverwendung und das Recycling von Kinderkleidung trägt die Plattform aktiv zur Reduzierung von Textilabfällen bei. Dies fördert eine Kreislaufwirtschaft und hilft dabei, die Umweltbelastung durch die Textilindustrie zu verringern. Durch Partnerschaften mit nachhaltigen Unternehmen und Marken unterstützt Neworn zudem die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Produkte. Insgesamt sensibilisiert die Plattform so auch für nachhaltigen Konsum.

Wie viele Ressourcen bzw. CO2 lassen sich durch die Nutzung des Onlinemarktplatzes einsparen?

Durch die Nutzung von Neworn wird eine signifikante Menge an Ressourcen wie Wasser, Energie und Rohstoffe eingespart, indem gebrauchte Kinderkleidung recycelt oder wiederverwendet wird. Dies reduziert auch den CO2-Fußabdruck, der mit der Herstellung und dem Transport neuer Kleidung einhergeht. Darüber hinaus trägt Neworn dazu bei, die Menge an Kleidermüll zu reduzieren, indem es den Lebenszyklus von Kleidungsstücken verlängert. Wir arbeiten außerdem an einem CO2-Tracker, um unseren Umweltnutzen genau zu quantifizieren und weiter zu optimieren.

Welchen Herausforderungen bist du als Start-Up-Gründerin begegnet?

Es war eine echte Herausforderung, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Marktplatz zu erreichen, besonders weil Käufer:innen und Verkäufer:innen oft unterschiedliche Zielgruppen sind. Zudem standen wir vor der ständigen Herausforderung, den Balanceakt zwischen Perfektionismus und Schnelligkeit zu bewältigen. Bei der Entwicklung unserer App mussten wir lernen, Prioritäten zu      setzen, um schnell eine Validierung zu erreichen.

Welche Erfolgserlebnisse haben dich motiviert?

Unsere App wurde bereits über 8.000 Mal heruntergeladen, und wir haben sehr positives Feedback aus der Community erhalten. Es war inspirierend, viele tolle Startups und Gründer:innen kennenzulernen, mit denen wir jetzt teilweise auch zusammenarbeiten. Ich hatte außerdem die Möglichkeit, bei Changemakers for the Planet Summit dabei zu sein, wo mich mit Aktivist:innen und Gründer:innen aus ganz Europa zu den wichtigsten Umweltthemen austauschen konnte. Ein besonders schönes Erlebnis war es, zu beobachten, wie Eltern zum ersten Mal Secondhand-Kleidung für ihre Kinder über Neworn gekauft haben und begeistert waren, wie hochwertig die Qualität war.

Hast du einen Tipp für unsere Leser:innen für bewussten Konsum und einen nachhaltigen Lebensstil?

Möglichst langlebige Produkte zu konsumieren und diesen dann auch ein langes Leben zu bieten, auch wenn das bedeutet sie weiterzugeben oder zu recyceln. 

Und zu guter Letzt: Deine Vision für die Zukunft?

Die Vision von Neworn ist es, eine Welt zu schaffen, in der kurzlebige Kinderartikel nachhaltig und verantwortungsbewusst genutzt werden. Durch die Förderung eines bewussten Konsums und die Schaffung eines geschlossenen Kreislaufs für Kinderkleidung und Zubehör streben wir eine nachhaltigere Zukunft für kommende Generationen an. In den nächsten Jahren planen wir, unser Angebot kontinuierlich zu erweitern und die Funktionalität unserer Plattform zu verbessern. Zudem streben wir an, unsere Nutzer:innenbasis weiter auszubauen, um noch mehr Menschen für nachhaltigen Konsum zu begeistern und die Textilverschwendung weiter zu reduzieren. 

Vielen Dank für das Gespräch!