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KategorienWissenswertNachhaltige Museen in Österreich: Vorreiter für einen umweltfreundlichen Kulturbetrieb

Nachhaltigkeit spielt auch in Österreichs Museen eine immer größere Rolle. Von Vorarlberg bis Wien leisten umweltfreundliche Museen einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft. Mit dem Österreichischen Umweltzeichen, das seit 2018 auch an Museen verliehen wird, verpflichten sich die beteiligten Institutionen zu umfangreichen ökologischen und sozialen Maßnahmen. Dieser Blogbeitrag beleuchtet einige der nachhaltigen Museen in Österreich und zeigt, wie sie sich für Klimaschutz und Ressourcenschonung einsetzen.

Die Anforderungen des Österreichischen Umweltzeichens

Museen, die das Österreichische Umweltzeichen tragen, müssen eine Vielzahl von Kriterien erfüllen, um ihre Umweltfreundlichkeit zu gewährleisten. Dazu gehören:

  • Ein öffentlich zugängliches Nachhaltigkeitskonzept
  • Ein Bildungsangebot zum Thema Nachhaltigkeit
  • Verwendung von 100% Ökostrom und möglichst erneuerbarer Heizenergie
  • Abfalltrennungskonzepte für einfaches Recycling
  • Einsatz energiesparender Leuchtmittel und wassersparender Sanitäreinrichtungen
  • Barrierefreiheit und Diversitätsmanagement
  • Fokus auf regionale und biologische Lebensmittel in der Museumsgastronomie
  • Verwendung von nachhaltigem Papier und Vermeidung von Verpackungen im Museumsshop

Diese und weitere Maßnahmen tragen dazu bei, dass Museen zu Vorbildern für nachhaltiges Handeln in der Gesellschaft werden.

Beispiele für nachhaltige Museen in Wien

Kunst Haus Wien – Museum Hundertwasser

Das Kunst Haus Wien, inspiriert vom visionären Künstler Friedensreich Hundertwasser, setzt verstärkt auf Nachhaltigkeit. Mit einer begrünten Fassade, die über 260 verschiedene Pflanzenarten beheimatet, und einem Dachgarten mit Bienenvölkern, deren Honig im Museumsshop verkauft wird, ist das Museum ein Musterbeispiel für grüne Architektur. 2018 erhielt es als erstes Museum das Österreichische Umweltzeichen.

Wien Museum Karlsplatz

Das Wien Museum setzt auf Geothermie zur umweltfreundlichen Heizung und Kühlung sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Innovative Technologien wie sich automatisch verdunkelndes Glas und Lehmputz an den Außenwänden sorgen für Energieeffizienz und ein ausgeglichenes Raumklima.

Technisches Museum Wien

Als erstes Bundesmuseum mit dem Umweltzeichen verfolgt das Technische Museum Wien das Motto „Reduce, reuse, recycle“. Materialien für Ausstellungsbauten werden so weit wie möglich wiederverwendet und ein Teil des Stroms wird durch eigene Photovoltaikanlagen erzeugt. Auch inhaltlich setzt das Museum in Ausstellungen immer wieder auf nachhaltige Themen wie zuletzt mit der Ausstellung „Klima.Wissen.Handeln“.

Naturhistorisches Museum Wien

Das Naturhistorische Museum will bis 2030 verstärkt auf Maßnahmen für Klimaschutz setzen. Neben dem Ausbau der Photovoltaikanlage werden Ressourcen geschont und soziale Projekte unterstützt, z.B. durch die Weitergabe nicht mehr benötigter Hardware oder thematische Schwerpunkte wie die Ausstellung: Ausstellungen wie „Ablaufdatum. Wenn aus Lebensmitteln Müll wird“.

Zoom Kindermuseum

Das Zoom Kindermuseum fördert interaktives Lernen und Nachhaltigkeit. Auf 1.600 Quadratmetern können Kinder die Welt mit allen Sinnen entdecken, während das Museum auf umweltfreundliche Technologien und Bildungsangebote setzt.

Jüdisches Museum Wien

Das Jüdische Museum Wien legt nicht nur großen Wert auf ökologische, sondern auch soziale Nachhaltigkeit. Gleichbehandlung und Diversität sind zentrale Themen und das Museum ist vollständig barrierefrei. Mit dem Jobticket können Mitarbeiter:innen kostenlos öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

Beispiele für nachhaltige Museen in den Bundesländern

Quer durch Österreich gibt es zahlreiche Museen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen und das Österreichische Umweltzeichen tragen, hier nur ein Auszug. Die vollständige Liste findest du hier.

Vorarlberg Museum in Bregenz

Seit September 2023 ist das Vorarlberg Museum stolzer Träger des Österreichischen Umweltzeichens. Das Museum setzt auf eine Wärmepumpe für moderne Heiz- und Kühltechnik sowie eine Photovoltaikanlage mit 58 kW/h Peak-Leistung. LED-Leuchtmittel, ökologische Putzmittel und wiederverwendbare Ausstellungsarchitektur sind weitere Maßnahmen. Die Dauerausstellung „buchstäblich vorarlberg“ lädt Besucher ein, ihre Konsumgewohnheiten zu hinterfragen und zeigt Müll als Teil unserer Geschichte.

Kunsthaus Graz

Mit umfassenden Maßnahmen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks und zur Förderung umweltbewussten Handelns setzt das Kunsthaus auf Energie- und Wassereinsparungen sowie Müllvermeidung. Zahlreiche Projekte und Ausstellungen, wie „93 Empfehlungen. Ergebnisse des Klimarates“ und „Die Welt vom Rand her denken“ thematisieren den Umweltschutz und laden Besucher:innen ein, sich aktiv mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.

Kunstmeile Krems

Die Kunstmeile Krems hat mit einer auf dem Dach der Kunsthalle errichteten Photovoltaikanlage bedeutende Schritte zur Reduktion des Energieverbrauchs unternommen. Nachts erlischt die Außenbeleuchtung zugunsten der Straßenbeleuchtung und LED-Innenbeleuchtungen sowie Dimmer helfen, Energie zu sparen. Die Müllvermeidung und Wiederverwendung von Ausstellungswänden stehen im Vordergrund. Mit barrierefreien Zugängen und sozialen Programmen wie „Hunger auf Kunst und Kultur“ wird Inklusion und soziale Nachhaltigkeit gefördert.

Schloss Esterházy

Schloss Esterházy in Eisenstadt, ein prächtiges Barockschloss, ist ein bedeutendes kulturelles Zentrum. Besucher:innen erleben hier die fürstliche Vergangenheit des Hauses Esterházy, bewundern die umfangreiche Privatsammlung und tauchen in die reiche Musikgeschichte ein, die von Joseph Haydn geprägt wurde. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Anliegen: Das Schloss setzt auf LED-Beleuchtung, nutzt erneuerbare Energien und achtet auf Müllvermeidung und -trennung. Drucksorten werden auf ökologisch zertifiziertem Papier hergestellt und viele Werbeaktionen erfolgen ressourcenschonend über Social Media.

Swarovski Kristallwelten

Die Swarovski Kristallwelten, 1995 zum hundertjährigen Firmenjubiläum von André Heller geschaffen, bieten Besucher:innen eine faszinierende Welt aus Kristall. Im Sinne einer Philosophie der ständigen Neuerfindung wurde das Gelände mehrfach erweitert, zuletzt 2015 mit einer großflächigen Gartenlandschaft. Die Kristallwelten legen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Maßnahmen zur Mülltrennung und -vermeidung sowie zur Förderung einer klimaschonenden Anreise sind Bestandteil des Museummanagements. Gäste profitieren von einem täglichen Shuttlebus, kostenlosen E-Tankstellen und der Zertifizierung als Green Location und Grünes Museum.

Welios Science Center Wels

Das Welios Science Center Wels bietet eine Vielzahl an interaktiven Stationen für Technik- und Naturwissenschaftsfans. Die Sonderausstellung „Unter den Wolken – Von Wetter und Klima“ erklärt den Unterschied zwischen Wetter und Klima, den Treibhauseffekt und Wettervorhersagen. Das Welios Science Center legt großen Wert auf Nachhaltigkeit: Es nutzt eine Photovoltaikanlage und Brunnenwasser zur Kühlung, verzichtet auf eine Klimaanlage und verwendet nachhaltige Reinigungsmittel und Hygienepapiere. Besucher:innen und Mitarbeiter:innen werden zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel motiviert.

kärnten.museum Klagenfurt

Das kärnten.museum in Klagenfurt achtet bei der Konzeption von Ausstellungen auf ressourcenschonende und wiederverwendbare Materialien und legt Wert auf Barrierefreiheit und Zugänglichkeit für alle Besucher:innen. Veranstaltungen werden nachhaltig gestaltet, indem lokale Produkte verwendet und auf Einweggeschirr verzichtet wird. Mit energiesparender LED-Beleuchtung und 100% erneuerbarem Strom zeigt das Museum seinen Einsatz für den Umweltschutz. Das kärnten.museum möchte mit gutem Beispiel vorangehen und eine nachhaltige Museumsarbeit fördern.

Quellen und weitere Infos:
Wien.info – Wiens grüne Museen
Umweltzeichen – Museen mit dem Österreichischen Umweltzeichen